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SPRUCH DES JAHRES

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andre packt sie an und handelt.

Dante Alighieri

SPRUCH DER WOCHE

Krieg ist ein Zustand, bei welchem die niedrigsten und lasterhaftesten Menschen Macht und Ruhm erlangen.

 

Leo Tolstoi

 

LUSTIGES

Quelle: Aus dem umgestülpten Papierkorb der Weltpresse (1977)

Druckfehler:

Die Lochmuskeln der erfreuten Zuschauer kamen nicht mehr zur Ruhe.

Die Lehmänner
Die Lehmänner

Unser Zuhause

Blick über Gräfenhain aus Richtung West.

Blick über Gräfenhain aus Richtung Nord.

Blick über Gräfenhain aus Richtung Südost.

Wer etwas über Gräfenhain erfahren will, wird von WIKIPEDIA sehr dürftig informiert. Da muss man dann schon das eine oder andere Buch in die Hand nehmen. Das habe ich getan und dabei folgendes erfahren:

 

aus:

 

KLASSISCHE REISEN

 

Der Thüringer Wald -

besonders für Reisende geschildert

 

von

K.E.A. von Hoff und C.W. Jacobs

 

Erste oder nordwestliche Hälfte

 

Gotha

Ettingersche Buchhandlung

1807

 

Seite 194

"...

Gegen Südwesten befindet sich auch in derselben Entfernung (eine halbe Stunde von Orhdruf entfernt) das große Dorf Gräfenhain (120 Häuser, 602 Einwohner), welches wegen seiner angenehmen Lage - es lehnt sich an dem Abhange des Berges an - von ferne in die Augen fällt. Seine Einwohner sowie die des eine Viertelstunde davon liegende und nach Gräfenhain eingepfarrten Nauendorf (42 Häuser, 167 Einwohner) nähren sich außer vom geringen Ackerbau von dem Ertrag ihrer Viehzucht, von Holzhauen und anderen Holzarbeiten. Vormals stand bei Gräfenhain ein nicht unbeträchtlicher Bergbau in Betrieb, der, soweit man Nachrichten von ihm hat, auf Rücken im Flözgebirge, das sich hier an das Urgebirge anlehnt, nach Kobalterzen stattfand. Diese brachen sehr reichhaltig und wurden mit Vorteil abgesetzt. Aus welchen Ursachen jedoch dieser Bau seit nunmehr länger als fünfundzwanzig Jahren auflässig wurde, ist uns nicht bekannt. Jetzt trifft man nur noch auf einzelne Spuren verfallener Schächte und bewachsender Halden, die ihr vormaliges Dasein verraten.

 

aus:

Geschichte des gothaischen Landes

von

Dr. August Beck,

Band III.

Geschichte der Landstädte, Marktflecken und Dörfer.

Theil I.

Altenbergen – Mechterstedt.

Verlag von E. F. Thienemann’s Hofbuchhandlung Gotha.

1875.

 

Seite 1

„… der Bezirk des Justizamts Ohrdruf (umfaßt) die (Heimathsbezirke) der Ortschaften:

Stadt Ohrdruf, Crawinkel, Dietharz, Emleben mit Wannigsroda, Georgenthal, Gräfenhain, Heerda, Herrenhof, Hohenkirchen, Nauendorf, Petriroda, Schönau v. d. Walde, Schwabhausen, Schwarzwald, Stutzhaus, Tambach, Tambuchshof, Wechmar, Wipperoda und Wölfis; …“

 

Seite 69

„… Siboldus und Berthogus von Thunna werden im Jahre 1230 als Zeugen aufgeführt in dem Verkaufsdokumente, welches die Grafen Ernst III. und Ernst V. von Gleichen beim Verkauf des Dorfes Gräfenhain an das Kloster Georgenthal ausstellten. …“

 

Seite 94

„… Der Name des Ortes (Crawinkel) ist ähnlich wie bei den in der Nähe liegenden Gräfenhain und Gräfenroda wohl abzuleiten von den Grafen von Kefernburg oder Gleichen, die dort Besitzungen hatten und eine Celle oder Kapelle bauten. …“

 

Seite 225

„… Die hohe Gerichtsbarkeit in Gräfenhain, Herrenhof und Nauendorf, welche das Kloster (Georgenthal) seit den ältesten Zeiten besessen hatte, machten die Grafen Johann und Günther von Schwarzburg streitig, vielleicht weil sie die hohe Gerichtsbarkeit (das Halsgericht) als ein Attribut der Advokatie betrachteten. Erst 1360 ordnete Landgraf Friedrich der Strenge diese Verhältnisse. Er bewog die Grafen, ihre Ansprüche auf die Vogtei, Halsgericht, niedere Gerichte, Steuern und Dienste auf den Dörfern Nauendorf, Gräfenhain und Herrenhof zu entsagen, wovon jedoch ihre Rechte auf Wildbahn und Bergrechte ausgenommen wurden. …“

 

Seite 249

„… Georgenthal litt öfter durch Überschwemmungen der Apfelstedt. So im Juli und August 1752, am 24. December 1753, am 26. und 27. Januar 1846, bei welcher Gelegenheit die Einwohner von Altenbergen, Catterfeld, Nauendorf und Gräfenhain zu Hülfe gerufen werden mußten; dann im Jahre 1852, wo ein Theil der nach Ohrdruf führenden Chaussee weggeschwemmt und zum Ausfüllen des 28 Fuß breiten und 14 Fuß tiefen Wasserrisses der Bauschutt des Klosters benutzt wurde. …“

 

Seite 279 ff.

Gräfenhain

Grefenhain, Greffenhain, Grevenhagin, Gravynhagin, Gravenhain, Gräfenhahn, Gräfenhan, Gräffenhahn, Dorf zum Justizamte Ohrdruf im gleichnamigen Landrathsamte gehörend, ½ Stunde von Ohrdruf, ¾ Stunden von Georgenthal entfernt, liegt zwischen Georgenthal, Herrenhof, Nauendorf, Hohenkirchen und Ohrdruf. Nach Süden zu grenzt es an den Wald, und zwar an die Berge Heiligenberg, Steiger, Heyde und Thiementhal. Obschon der Ort wenig Aecker und Wiesen besitzt, hat er doch eine gute Weide im Walde. Die Gemeinde besitzt außerdem Holzung und darf ihre Aecker mit 300 Schafen betreiben und einen Pferch darauf schlagen, welches Recht Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar der Gemeinde verlieh (1602, 17. März). Außerdem hatte die Gemeinde die Brau- und Schenkgerechtigkeit, sie mußte aber das Malz aus Gotha und Waltershausen holen; ferner hat sie die Bau- und Leseholzgerechtigkeit, auch die Hut und Trift in den Wäldern.

Außer dem kleinen Bache, der durch das Dorf fließt, sind gute Brunnen und auch einige Teiche vorhanden. Ueber dem Dorfe sind Braunstein-Bergwerke und Sandsteinbrüche. Der Ort hat seinen Namen von den Grafen von Kefernburg und dem Hagen, einem abgetriebenen Buschholze, an welchem das Dorf erbaut wurde.

Gräfenhain gehörte ehedem zur Hälfte dem Kloster Georgenthal und zur Hälfte den Grafen von Gleichen. Graf Ernst und Heinrich von Gleichen verkauften im Jahre 1230, mit Zustimmung ihrer Brüder Adelbert, Hermann und Lampert, ihre Hälfte des Dorfes mit 10 Hufen dem Kloster für 60 Mark und ein Pferd. Der Großvater der genannten Grafen, Erwin, hatte 40 Hofraithen (mansi) zu Gräfenhain vom Kloster Georgenthal erhalten als Vergütung für den Herzberg. Das Kloster scheint also in den ältesten Zeiten Gräfenhain besessen zu haben. Da nun dasselbe im Jahre 1142 vom Grafen Sizzo von Kefernburg und seiner Gemahlin Gisela gegründet worden ist, so hat wohl die Gegend  vor dem Jahre 1142 den Grafen von Kefernburg gehört, wie ja auch das Schloß Schwarzburg Kefernburgisch war. Die Grafen von Schwarzburg, die sich Erben des 1302 ausgestorbenen Hauses Kefernburg betrachteten, nahmen auch noch später Hoheitsrechte über Gräfenhain in Anspruch. Graf Günther von Schwarzburg ließ1353 einen Galgen in Gräfenhain aufrichten und einen Mann daran aufknüpfen. Auf die desfallsige Beschwerde des Klosters Georgenthal beim Landgrafen Friedrich dem Strengen wurde zwar der Galgen abgebrochen, aber erst im Jahr 1360 (Dienstags nach Quasimodogeniti) leisteten die Grafen Johann und Günther urkundlich Verzicht auf die Vogtei, das Halsgericht und andere Gerichte, ingleichen auf Steuern, Dienste und Pflege mit Ausnahme ihrer Rechte auf die Wildbahn und die Bergwerke. Weil die verkauften 10 Hufen dem Stifte Hersfeld jährlich 35 solidi zinsten, wiesen die Grafen dem Stifte dafür andere Güter an. Die Ansprüche des Grafen Albrecht, des Bruders des Grafen und Domherren von Magdeburg, wurden mit 6 Mark abgefunden (1230 ohne Datum). Die Ansprüche des Grafen Dietrich von Bercha, besonders auf den Wald Vizzenrod, wie es scheint, zum Dorfe gehörig, befriedigte man mit 15 Mark (1231, Indict. IV).

Es scheint jedoch nicht jedes einzelne Gehöfte zum unmittelbaren Besitze des Klosters gehört zu haben, denn es verkauft der Pleban Ludovicus in Siegelbach (bei Arnstadt) dem Kloster Georgenthal 1 ½ Hufen Arthland mit einem Hofe und anstoßenden Wiesen in Gräfenhain für 7 Pfund Arnstädter Pfennige (1341, Idibus Januarii).

Nicolaus Beier, licentiatus in decretis et rector parochialis in Ohrdruf, stiftete für Gräfenhain und Nauendorf eine Taufkapelle (baptisterium) in Gräfenhain, damit die Einwohner nicht nach Ohrdruf zu gehen brauchten, um ihre Kinder taufen zu lassen. Der Pleban in Ohrdruf sollte zu ihnen kommen, wofür die Bauern ihm jährlich 3 Theile eines Gulden (tres partes unius floreni) oder dessen Werth in zwei Terminen entrichten sollten (1416, III Non. Jun.).

Abt Nicolaus zu Georgenthal erließ im Jahre 1493 (Dienstag nach St. Margarethen-Tag) eine Verordnung über die Verwendung und Vertheilung des „Gemeindeholzes“ zu Gräfenhain an die einzelnen ansässigen Nachbarn, sowie über die Bestrafung von Waldfrevlern und zu leistenden Schadenersatz. Der Abt behielt sich beim Verkaufe von Holz aus dieser Gemeindewaldung (im Jahre 1751 bestand sie aus 44 Acker 74 13/16 Qu.-Ruthen, vielleicht der Wald Vizzenrod?) das Vorkaufsrecht vor, desgleichen „Wildbahn, Hecken (?) und andere Oberkeit“.

Vor der Reformation war  Gräfenhain in die St. Michaeliskirche zu Ohrdruf eingepfarrt, doch erhielt es noch vor der Reformation eine Kirche, welche bis zu Jahre 1558 eine Filialkirche von Ohrdruf blieb. Diese Kirche war ohne Zweifel aus der im Jahre 1416 errichteten Taufkapelle entstanden. Aus einer Urkunde vom Jahre 1292 erhellt übrigens, daß schon damals eine Kirche zu Gräfenhain gestanden hat; denn Ludwig, Scholasticus der Petrikirche und zugleich Pfarrer (plebanus) der Kirche St. Michaelis zu Ohrdruf, schließt mit Gräfenhain, dem Filiale der Parochie St. Michaelis, einen Vetrag, durch welchen ihm und seinen Nachfolgern eine Wiese und ein Hof, welche jährlich 14 Schillinge zinsen, von den Gütern der Kirche zu Gräfenhain überlassen werden, gegen die Verpflichtung, wöchentlich zweimal für die verstorbenen Dorfbewohner Messe zu lesen. Ein Besitzthum der hießigen Kirche, ohne Zweifel schon vor der Reformation, war das „Kirchholz“ (24 ¼ Acker Fichten und 41 ½ Acker Birken und Erlen) dessen vorderer, bis um’s Jahr 1827 ganz mit Laubholz bewachsener, obgleich seit uralter Zeit schlecht bestandener Theil des „heilige Berg“ heißt; der Name „heiliger Berg“ rührt offenbar aus katholischer Zeit her. Merkwürdig ducr seinen Namen ist das „Druiden-Thal“ über dem Dorfe, nach Tambach zu, dem heiligen Berg gegenüber, worüber aufklärende Nachrichten nicht vorhanden sind.

Die Kirche befindet sich auch im Besitze einer Grummetswiese, die heilige Wiese genannt und 2 ¼ Acker haltend.

Zur Zeit der Reformation, im Jahre 1525, entsagte Gräfenhain dem Papstismus. Der erste evangelische Lehrer war der Tuchmacher oder Weber Philipp der Knappe von Ohrdruf, wozu Gräfenhain damals noch als Filial gehörte. Ihm folgte 1527 Hieronymus Steiger oder Ascensius als evangelischer Pfarrer zu Ohrdruf und Gräfenhain. Mit ihm verkündete der Diaconus Peter Hartung (nicht Hartmann, wie ihn die Thuringia Sacra nennt), der später (1549) als Pfarrer nach Eckardsleben versetzt wurde, das reine Evangelium. Im Jahre 1542 wird Peter Rüdiger Pfarrer von Gräfenhain genannt, der aber zu Ohrdruf gewohnt habe. Unter den Geistlichen Ohrdruf’s wird derselbe nicht genannt, und vielleicht ist schon damals Gräfenhain nicht mehr ein Filial von Ohrdruf gewesen. Der Pfarrer Simon Rymann zu Georgenthal und Gräfenhain (früher, 1545, Pfarrer von Gierstedt) beansprucht im Jahre 1555 in einem Schreiben an den Grafen Georg von Gleichen Wiesen, welche ehemals zur Ohrdrufer Pfarrei wegen des Filials Gräfenhain gekommen seien, nämlich eine Wiese beim wüsten Teiche, 3 Acker Wiesen in den Rödern und eine Wiese bei der Collerstedter Mühle. Die Abschrift einer Urkunde vom Jahre 1502, welche er seinem Schreiben beilegte, wies nach, daß der Abt Nicolaus zu Georgenthal zur Stiftung von wöchentlich 4 Messen in der Kirche zu Gräfenhain an Geld 6 Schock und 2 Pfund Wachs jährlich und ein Schock alter Landwähr an einer Wiese zu Ohrdruf in der Aue gegeben habe. Im Jahre 1558 wird Nicol. Marschall als elfter Pfarrer genannt, der in Gräfenhain wohnte.

Das Amt Georgenthal, zu welchem Gräfenhain früher gehörte, stand bis zum Jahre 1640 unter dem Herzoge von Sachsen-Weimar, und erst in der Theilung des genannten Jahres fiel es mit anderen Besitzungen an Herzog Ernst den Frommen von Sachsen-Gotha.

Die alte Kirche, welche schon vor der Reformation stand, ist im Jahre 1727 wegen ihrer Baufälligkeit und Kleinheit abgetragen und eine neue erbaut und am 4. Juni 1728 eingeweiht worden. Die Kosten betrugen 4724 Mfl. Eine neue Orgel wurde 1731 angekauft und kostete 520 Thaler. Neben der Kirche steht ein Thurm, der 1748 erbaut ist; der alte Thurm vom Jahre 1592 mußte wegen seiner Baufälligkeit abgerissen werden. Auf dem Thurme hängen 5 Glocken, drei zum Läuten, 2 zur Uhr gehörend. Die größte Glocke war ohne Jahreszahl und stammte noch aus der Zeit des Papstthums, ist aber 1787 umgegossen worden; die mittlere vom Jahre 1689 hat die Aufschrift:

Gott zu Ehren und der Gemeinde Gräfenhain zum Besten.

  1. 1689 goß mich Paulus Seger zu Gotha

 

Die dritte Läutglocke zersprang 1753 und hat jetzt die Aufschrift:

All mein Anfang und Ende besteht in Gottes Hände.

Paulus Hiob Hahn goß mich zu Gotha 1753.

Vorn ist ein Crucifix, hinten ein Cherubimskopf. Die Stundenglocke hat gleichfalls die Aufschrift:

All mein Anfang und Ende besteht in Gottes Hände.

Hieronimus Gunsel goß mich zu Gotha 1597.

Die Viertelstundenglocke ist 1748 gegossen

Das Pfarrhaus ist 1692 auferbaut. Im Jahre 1868 wurde es nebst dem daran stoßenden Garten von der Gemeinde für 2240 Thaler verkauft und dafür ein minder gutes, aber mehr in der Nähe der Kirche stehendes erworben. In dem verkauften Hause wurde eine Porzellanfabrik gegründet, die einen guten Fortgang hat und vielen Einwohnern Verdienst gibt, aber auch Sittlichkeit und Kirchenbesuch vermindert hat. Das Schulhaus ist 1776 erbaut und erlitt 1864 einen großen Umbau. Eine Industrieschule, in welcher kleine Mädchen Unterricht im Stricken, Nähen, Stopfen, Flicken und Häkeln erteilt ward, gründete man 1839, sie wurde aber 1859 wieder aufgegeben. Auch eine Kleinkinderbewahranstalt für noch nicht schulpflichtige Kinder trat 1854 in’s Leben. Eine Leichenkasse für Gräfenhain und Nauendorf, 1855 eingerichtet, zählte gleich im ersten Jahre 190 Mitglieder. Das Beichtgeld ist schon 1829, der Klingelbeutel in der Kirche aber erst 1869 abgeschafft worden.

Gräfenhain ist mehrere Male von bedeutenden Feuersbrünsten heimgesucht worden. Am 8 März 1840 brach in einer Scheuer Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff und binnen einer Stunde 23 Häuser in Asche legte, darunter das Pfarr- und das Schulhaus. Die vielen Strohdächer beförderten dabei die schnelle Verbreitung des Feuers. Thurm und Kirche kamen in große Gefahr und konnten nur mit Mühe gerettet werden. Am 5. Oktober 1860 entstand ein Brand durch die Unvorsichtigkeit eines Knaben, der mit Schwefelhölzchen spielte; 7 Häuser, 7 Scheuern, 6 Ställe und 3 Schoppen brannten ab. Endlich eine Feuersbrust am 20 Juni 1870 zerstörte wiederum 15 Wohnhäuser mit den dazu gehörenden Scheuern und Ställen.

Pfarrer seit der Reformation:

(Bis zum Jahre 1558 war Gräfenhain Filial von Ohrdruf)

Nicolaus Marschall 1558-1562.

Johann Sperschneider 1562-1573.

Christoph Lind 1572, +1619.

Jonas Lampertus 1617, +1636.

Johann Preßler 1636-1638, kam nach Mittelhausen.

Johann Georg Engelhardt 1639, +1646, vorher Concretor zu Jena.

Balthasar Christian Bechmann 1646-1656, wurde Superintendent zu Salzungen.

Andreas Bechmann 1656-1658, wurde Superintendent zu Eisfeld.

M. Davon Triller 1658-1662, vorher zu Groß-Fahner, nachher zu Crimmitzschau.

Wolfgang Heinrich Mahn 1662-1666, vorher zu Lindenau, kam nach Goldbach.

Jacob Quehl 1666-1684, vorher Subdiaconus zu Gotha, kam nach Mehlis.

Johann Christian Pfaff 1684-1701, vorher zu Wahlwinkel, wurde Landinspector.

Johann Hieronymus Trebsdorf 1701, +1720, vorher zu Pfullendorf.

Paul Hempel 1720, +1764.

Adam Eberhard Hempel 1747, +1774.

Georg Heinrich Rihler 1768-1773, wurde Diaconus zu Kranichfeld.

Johann Samuel Walther 1773, +1797, vorher zu Neuroda.

Heinrich August Gottlieb Becker 1798, +1805, vorher zu Gehlberg.

Georg Christoph Kähl 1806-1822.

Ernst Härter 1823,+1871.

Pfarrbesoldung: 51 Rthlr. Baar, 210 Rthlr. Früchte, 115 Rthlr. Grundstücksertrag, 139 Rthlr. Holz, 141 Rthlr. Accidenzien, 30 Rthlr. Wohnung.

Kirchenvermögen: 14,005 Rthlr., wovon 8014 Rthlr. Grundstückswerth.

Seelenzahl: 1752: 530; 1789: 532; 1801: 558; 1816: 614; 1834: 731; 1843: 831; 1852: 920; 1858: 973; 1869: 1146; 1871: 1165.

 

aus:

Reisehandbuch

Thüringer Wald

und Randgebiete

Herausgegeben von Horst H. Müller

VEB Touristverlag Berlin-Leipzig 1977

4. Auflage 1988

 

GRÄFENHAIN

Gehört zum Gemeindeverband Ohrdruf

 

Praktische Hinweise

Auskunft: Rat der Gemeinde, 5801 Gräfenhain, Friedensstr. 9, Tel. Ohrdruf 720.

Unterkunft: Privatunterkünfte, Vermittlung: Rat der Gemeinde Gräfenhain und FDGB-Feriendienst.

Gaststätten: „Freundschaft“, (FDGB-Vertragshaus), Hauptstr. 26; „Thüringer Wald“, Karl-Anschütz-Str.; „Waldklause“, NEZ; „Schöne Aussicht“.

Ausflugsgst.: „Scherers Hütte“ (1,3 km); „Wechmarer Hütte“ (2 km); „Steigerhaus“ (3 km); „Thüringer Waldbaude" (5 km).

Bade- und Sportmöglichkeiten: Freibäder in Ohrdruf (2 km), Georgenthal (4 km), Wölfis (5 km), Luisenthal (5 km), Schönau v.d.W. (6 km). Sportanlagen in Gräfenhain und Ohrdruf mit Tennisplätzen (2 km). Reitmöglichkeiten: Reittouristik Tambach-Dietharz (8 km). Angelmöglichkeiten in Gräfenhain und Ohrdruf (1,5 km); Anmeldung: DAV Ohrdruf. –Sportgeräte werden durch den FDGB-Feriendienst Gräfenhain verliehen.

 

Lage und Bedeutung

Gräfenhain (Kr. Gotha, Bez. Erfurt, staatl. Anerkannter Erholungsort, 1600nEinw., 1500 Feriengäste sowie etwa 25.000 Naherholungssuchende jhrl.) liegt 450-500 m ü. d. M. am Fuße des Thüringer Waldes. Gräfenhain ist verkehrsgünstig an der F 88 und nur 2 km von Ohrdruf und 3 km von Georgenthal (Bahnanschluß) gelegen. Ein Drittel des Ortes ist vom Wald umschlossen. Das milde Klima ist für Herz- und Asthmaleidende gut geeignet. Die nahegelegenen Höhenzüge überschreiten die 700-m-Grenze. – Viele Einwohner arbeiten außerhalb des Ortes oder in den Kleinbetrieben Gräfenhains (neben der Spolit- und Sandproduktion ist der Alleinhersteller von Sportreifen aus Holz in Europa, der VEB Sportgeräte, bedeutsam). – Für ein vielseitiges Kulturangebot sorgen der FFDGB-Feriendienst mit dem Rat der Gemeinde.

 

Aus der Ortsgeschichte

Als Waldhufendorf aus der Rodungsperiode im 11./12. Jh. wurde Gräfenhain – abgeleitet von Rodungssiedlung eines Grafen – 1230  erstmals urkundlich erwähnt, als die Grafen von Gleichen ihren Besitzanteil für 60 Pfund Silber und ein Pferd an das Kloster Georgenthal verkauften. Neben Waldarbeitern waren früher Keramik- und Puppenherstellung die Erwerbszweige der Einwohner; 1869 wurde die Porzellanfabrik Halbig erbaut, die bis zu 200 Arbeiter beschäftigte. Im 19. Jh. Zerstörten mehrere Brandkatastrophen den Ort ganz oder teilweise und vermehrten die Not der Einwohner. – Nach 1945 entwickelte sich Gräfenhain zum Ferienort, und seit 1963 ist er FDGB-Urlauberort.

 

Sehenswürdigkeiten

Als denkmalgeschützte Bauwerke sind der Halbig- oder Jugendturm und die Dorfkirche zu nennen. Im Inneren der Kirche befindet sich eine sehenswerte Orgel, die vom Gothaer Hoforgelmacher Thielemann 1731 erbaut wurde und deren Klang dem einer Silbermannorgel ähnlich ist. In der Umgebung, in Ohrdruf (2 km), sind weitere Anziehungspunkte das Schloß „Ehrenstein“, das „Heimatmuseeum“, und das nach jahrelanger Rekonstruktion wieder funktionstüchtige mittelalterliche Hammerwerk „Tobiashammer“, Technisches Denkmal und Museum (Gst.). – Unweit von Gräfenhain befindet sich ein gewaltiger Steinbruch, der durch eine moderne Anlage abgebaut wird.

 

Wandervorschläge

  1. Scherers Hütte-Bf. Luisenthal und zurück (18 km): (Markierung: gelber Strich) Der Wanderweg führt vom FDGB-Vertragshaus „Freundschaft“ über die schöne Aussicht (Ausblick auf das nordöstl. Vorland des Thüringer Waldes) zur Gst. „Scherers Hütte“. Auf dem Waldweg, am Schloßberg vorbei zum Bf. Luisenthal (von hier liegt, in Richtung Ohrdruf, der Tobiashammer). Der Rückweg geht durch Luisenthal oder über den Hangweg zur Ohratalsperre (bis dahin etwa 6 km, s. Luisenthal) nach Gräfenhain. (Rückfahrt ist mit dem Bus möglich.)
  2. Schöne Aussicht-Scherers Hütte-Pirschhaus-Steigerhaus u. zurück (7,5 km): (Markierung: grüner Punkt) Von Gräfenhain über das NEZ „Schöne Aussicht“ und Scherers Hütte auf schönen Waldwegen zum Pirschhaus. Die Steigerstraße führt zur Gst. „Steigerhaus“. Der Rückweg führt über die Steigerstraße und am Splittwerk vorbei nach Gräfenhain.
  3. Wechmarer Hütte-Georgenthal (4,5 km): (Markierung: gelber Punkt) Vom südl. Ortsende bis zur Weggabelung am Kalkhög und dann rechts auf dem Waldweg aufwärts gehen bis zur Wechmarer Hütte (Gst.). Von dort weiter durch das Schloßbrunnental nach Georgenthal. (Der Weg zurück ist von Georgenthal mit dem Bus möglich.)

Aussichtspunkte: Halbigturm am südl. Ortsausgang (Aussicht bei gutem Wetter bis zur Wartburg, Inselsberg, Gotha, Wachsenburg); NEZ „Schöne Aussicht“ (Blick auf das nordöstl. Vorland des Thüringer Waldes).

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© Thomas Lehmann

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