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SPRUCH DES JAHRES

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andre packt sie an und handelt.

Dante Alighieri

SPRUCH DER WOCHE

Je näher der Zusammenbruch eines Imperiums rückt, desto verrückter sind seine Gesetze.

 

Cicero

 

LUSTIGES

Quelle: Aus dem umgestülpten Papierkorb der Weltpresse (1977)

New York - Um einen schmerzhaften Zahn loszuwerden, band Rangiermeister Roy Floyd einen festen Zwirnsfaden an den letzten Wagen eines Zuges. Als die Lokomotive anfuhr, wurde Floyd zu Boden gerissen. Dabei brach er sich den Arm und büßte drei Zähne ein. Der schmerzende Zahn blieb allerdings unbeschädigt.

Die Lehmänner
Die Lehmänner

Thüringen

in Wort und Bild

Band I

 

Herausgegeben von den

Thüringer Pestalozzivereinen

 

Mit etwa 150 Abbildungen

 

Berlin

Verlag von Julius Klinkhardt

1900.

 

 

Vorwort

Wenn irgend ein Teil unseres deutschen Vaterlandes verdient, durch Wort und Bild verherrlicht zu werden, so ist es unser Thüringen. Eine Natur von seltener Lieblichkeit und Mannigfaltigkeit, eine bis in die ältesten Zeiten des Germanentums zurückreichende, vielfach von dem Schleier der Sage umwobene Geschichte, dazu eine Bevölkerung von schlichtem, geradem Wesen ind tiefem Gemüt, begeistert für Kunst und Wissenschaft und dabei eifrig bemüht, durch Erzeugnisse regen Gewerbfleißes an dem Wettbewerb der Völker in hervorragendem Maße teilzunehmen - das sind die Eigentümlichkeiten, die nicht nur dem Thüringer selbst seine Heimat so lieb und wert machen, sondern auch bewirken, daß Thüringen von Fremden gern und immer wieder aufgesucht wird.

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Aus vergangenen Tagen eines Thüringer Bades

"Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit,

und neues Leben blüht aus den Ruinen."

Am Ausgange des anmutigen Ohrathales liegt, an den Fuß des schroff aus der Ebene emporsteigenden Kienberges gelehnt, Bad Luisenthal. Einen Weltruf wie seine stolzen Nachbarn Eisenach, Friedrichroda, Oberhof, Ilmenau besitzt der kleine Ort zwar nicht; der Strom des Fremdenverkehrs, der sich allsommerlich in Thüringens Wälder und Wiesengründe ergießt, flutet in ihm nur in bescheidenem Maße; aber eben dieser Umstand gereicht ihm zu besonderem Vorteile. Hier kannst du noch allein sein mit der Natur. Ob du in den Thälern an silberklaren, über glatte Kiesel hurtig abwärtseilenden Bächlein dahinwanderst oder durch duftende Tannen emporsteigst auf die Höhen mit ihren herrlichen Ausblicken, immer umfängt dich weihevolle Stille und Waldeinsamkeit. Noch hat die ganze Gegend sich den Hauch köstlicher Natürlichkeit bewahrt.

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... Lange Zeit hindurch war nämlich Luisenthal eines der bedeutendsten Eisenwerke des Thüringer Waldes. Schon gegen Ende des Mittelalters befand sich am Fuße des Kienberges ein Blauofen und ein Hammerwerk, der Schwarzwälder Hammer genannt. Im Jahre 1753 wurde er von der fürstlichen Kammer zu Gotha angekauft und bedeutend erweitert. Am 1. Oktober desselben Jahres taufte Herzog Friedrich III. das neue Werk zu Ehren seiner Gemahlin Luise Dorothee, der geistreichen Freundin Friedrichs des Großen und Voltaires, "Luisenthal". Die gothaischen Fürsten wirmten ihm in der Folgezeit ihre ganz besondere Gunst und Fürsorge. Im Jahre 1756 erhielt das Werk ein Monopol für den alleinigen Vertrieb von Eisen im gothaischen Lande; 1768 wurde dasselbe erneuert.

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Das Schloß Fröhlichenwiederkunft

(Zum großen Teile nach Burkhardt "Die Gefangenschaft Johann Friedrichs des Großmütigen und das Schloß zur Fröhlichen Wiederkunft.")

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Es war im Jahre 1547. Die unglückliche Schlacht bei Mühlberg war geschlagen, dem Kurfürsten war sein Land genommen; er selbst mußte als Gefangener dem Kaiser Karl V. folgen, als dieser mit seinem Heer von Wittenberg durch das Saalthal nach Franken zog. Bei diesem Zuge brannten spanische Soldaten das Jagdhaus in Trockenborn nieder. Als der Kurfürst hiervon benachrichtigt wurde, war er nicht abgeneigt, dasselbe wieder zu bauen, "dieweil - wie er sagte - wir sonsten kein Jagdhaus in Thüringen haben, denn Hummelshain, welches man zur sust mit Pürschen und anderem Waidwerkkönnte gebrauchen, und das der Elisabetherhaide so nahe gelegen wäre, als eben Trockenborn gewesen." Doch wurde das Haus nicht auf der alten Stelle wieder errichtet, sondern mehr nach der Elisabetherhaide zu, auf einer Wiese, "von der man in vier Gründe weit und lustig sehen konnte." Der Meister Nickel Grohmann in Gotha, dem Thüringen viele schöne Bauten verdankt, unter anderem auch das berühmte Rathaus in Altenburg, mußte den Plan entwerfen und einen Kostananschlag machen. Zunächst erschien die geforderte Summe, 2035 Gulden ohne das Bauholz, den Fuhrlohn und die Schlosserarbeiten, dem Kurfürsten zu hoch, "da er nur zur Notdurft, nicht zum Überflusse ein Jagdhaus bauen wolle", endlich aber gab er seine Zustimmung. Nuhn begann im stillen Thale ein reges Leben. Kalk, Holz und Ziegel wurden zugefahren, und Handwerker kamen von allen Seiten und schlugen hier ihre Wohnung auf. Schon im Jahre 1548 sollte der Bau fertig sein, infolge mannigfacher Hindernisse verzögerte sich die Vollendung jedoch bis 1550 oder gar 1551. Er wird mit seinem Türmlein, mit Küche und Stallung ein lustiger Bau genannt; in Wirklichkeit war er einfach genug. "Nur einzelne Zimmer waren getäfelt, der bei weitem größere Teil mit weißem Anstrich versehen, der Boden mit Estrich ausgegossen, und ebenso schlicht war die innere Ausstattung; einfache Tische, Betten und hölzerne Lehnbänke war alles, was jener Zeit angeschafft wurde."

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Gotha

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Auf einem mäßig breiten Kamme der dem Thüringer Walde unmittelbar vorgelagerten Berg- und Hügelkette, die von Eisenach aus in den Hörselbergen, dem Krahn- und Galberg, den See- und Drei Gleichenbergen nach Arnstadt führt, etwa in der Mitte dieser Wegführung, stehen der Innenstadt Gotha, die aus verschiedenen Senkungen und Einschnitten sich lehnig aufbaut, höchstgelegene Häuser, und unmittelbar über ihnen ragt ein Kolossalbau auf, das Schloß Friedenstein, Gothas weithin sichtbares Wahrzeichen. Sei Grund ward im Jahre 1643 gegraben, also noch während des Dreißigjährigen Krieges, seine Aufrichtung in Mauern und Wänden dauerte drei Jahre, aber erst nach 11 Jahren war sein Ausbau vollendet. Außer dem hohen Portal im Hauptflügel hat es an den Außenseiten keinen Schmuck; seine beiden Türme sind ungleiche Brüder geworden, da der schon 1677 abgebrannte östliche Turm nicht in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut wurde.

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Schloß Friedenstein liegt nach Süden und Südwesten einer in sanften Wellenlinien sich hinziehenden 30 km langen Teilstrecke des Thüringer Waldes, die vom 916 m hohen Inselsberg beherrscht wird, frei gegenüber, nach Norden schaut es auf die Innenstadt hinab und darüber hinaus bis zum Harz, dessen Brocken fast einer Luftspiegelung des Inselberges gleicht; ostwärts liegen ihm Erfurt und Weimar, westwärts, über den Hörselberg hinaus - den Venusberg des Tannhäusers - Eisenach.

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Die Landschaft belebt sich. Im Westen tritt Luther in sie hinein, im Süden Jahann Sebastian Bach, da er fünfzehnjährig in Ohrdruf Musikschüler war, im Osten goethe, der häufige Gast des Friedensteins. Diesert Unsterblichen Gedanken suchen mit der Seele den Erbauer des Schlosses, Ernst den Frommen, ihren Genossen. "Bet-Ernst" haben ihn die Spötter genannt; den Freien oder Befreier hätte ihn, der von 1640 bis 1675 regierte, die Geschichte nennen sollen, denn er war unter den Fürsten der erste von denen, die sich und die Welt von grausamem Wahn befreiten, in dessen Bann sie selbst gestanden hatten, vom Hexenglauben und dessen Dogma, daß der Schuldbefundene den Feuertod erleiden müsse. ...

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