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SPRUCH DES JAHRES

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.

Johann Nepomuk Nestroy

SPRUCH DER WOCHE

In Krisenzeiten suchen Itelligente nach Lösungen. Idioten suchen nach Schuldigen.

 

Loriot

 

LUSTIGES

Quelle: Aus dem umgestülpten Papierkorb der Weltpresse (1977)

Philadelphia - Im Schweiße seines Angesichts bemühte sich in den Mittagsstunden ein Mann, bei einem geparkten Wagen die Batterie auszubauen. Verkehrspolizist Ralph Gunning, der an der nächsten Ecke Dienst tat, schlenderte heran und fragte nach kurzer Zeit, ob er behilflich sein könne. Der Mann wischte sich den Schweiß ab und sagte: "Herzlichen Dank, aber ich will eben nur die Batterie ausbauen, um sie aufladen zu lassen."

Jetzt wurde Dunning dienstlich:

"Das lassen Sie mal schön sein und kommen mit. Dies hier ist nämlich mein Wagen!"

Die Lehmänner
Die Lehmänner

Sagen aus der Gegend um Finsterbergen

Der Grenzsteinverrücker

Ein Bauer aus Finsterbergen war vor vielen Jahren mit seinem Nachbarn in Streit geraten. Es ging um einen Grenzstein zwischen ihren beiden Äckern, um den im Laufe der Jahre Disteln und Schneidgras gewachsen waren. Fein säuberlich hatten sie bisher rechts und links des Steines ihre Furchen gezogen. Nie wäre einer auf den Gedanken gekommen, den Stein zu verrücken und auf diese Weise ein Stückchen fremden Ackers dem eigenen zuzuschlagen.

Doch eines Morgens eilte unser Bauer auf den Acker, hob den Stein auf und schleppte ihn ein Stück zum Nachbarfeld hin. Dort ließ er ihn fallen, pflügte den Grasstreifen mit den Disteln unter und rieb sich zufrieden die Hände. Glaubte er doch, der Nachbar würde nicht merken, daß er den Grenzstein zu seinen Gunsten verschoben hatte.

Aber der Nachbar war nicht dumm. Als er sah, daß Disteln und Gras verschwunden waren, ging er zum Schulzen und verklagte den Bauern. Bei der Verhandlung mußte der Bauer schließlich seine verwerfliche Tat eingestehen. Der Grenzstein kam wieder auf die alte Stelle. Aber er blieb nicht lange dort liegen. Denn wer erst einmal Geschmack am Betrug gewonnen hat, der hört damit nicht so schnell auf. So dauerte es nicht lange, unser Bauer schleppte in einer dunklen Nacht den Stein wieder weit in das Feld seines Nachbarn hinein und säte Korn auf dem Acker. Aber er konnte sich nicht lange seiner Schandtat erfreuen, denn am Morgen holte ihn der Gemeindebüttel ab und brachte ihn vor das Gericht. Zur Strafe sollte er gehängt werden. Doch bevor er hingerichtet werden konnte, traf ihn der Schlag, und er starb im Gefängnis. Als man ihn aber begraben wollte, war er verschwunden. Da sagten die Leute zueinander: "Seht ihr, den hat sich der Teufel geholt. Man soll eben nichts vom Gut anderer nehmen, es findet ein schlechtes Ende."

Viele Jahre nach diesem Ereignis lebte in dieser Gegend ein Schäfer. Damit seinen unzähligen Schafen kein Leid geschehe, blieb er bei der Herde und wachte über sie. Da kam in einer Nacht ein Geist auf ihn zu, der einen schweren Grenzstein unter dem Arm trug. Laut stöhnend rief er immer wieder: "Wohin soll ich ihn tun? Wohin soll ich ihn tun?" Dabei sah er den Schäfer an. Doch da sich dieser nicht rührte, verschwand der Geist wieder. Nur sein Stöhnen blieb in der Luft. Aber in der kommenden Nacht kam der Geist wieder und sagte dasselbe, ebenso wie in der dritten Nacht. Da dachte der Schäfer: "Ich werde ihn ansprechen, vielleicht kann ihm helfen. Sein Stöhnen klingt wehmütig, es schneidet mir ins Herz."

Als der Geist wieder mit dem schweren Grenzstein zu dem Schäfer kam und fragte, wohin er ihn tun sollbeantwortete der Schäfer:  "Tu ihn hin, wo du ihn hergenommen hast!" Darauf warf der Geist den Stein zur Erde und rief: "Nun habe ich ihn gerade hundert Jahre getragen!" Danach verschwand er und kam niemals wieder. Es war dies aber der Geist des Bauern, der den Grenzstein verrückt hatte und der erst nach hundert Jahren durch die herzhafte Antwort des Schäfers seine Ruhe fand.

(aus: Der pfiffige Bauer

und andere Volkssagen um Stände und Berufe aus dem Thüringischen

Verlag die Wirtschaft Berlin 1988 2.  Auflage)

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© Thomas Lehmann

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