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SPRUCH DES JAHRES

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andre packt sie an und handelt.

Dante Alighieri

SPRUCH DER WOCHE

Je näher der Zusammenbruch eines Imperiums rückt, desto verrückter sind seine Gesetze.

 

Cicero

 

LUSTIGES

Quelle: Aus dem umgestülpten Papierkorb der Weltpresse (1977)

New York - Um einen schmerzhaften Zahn loszuwerden, band Rangiermeister Roy Floyd einen festen Zwirnsfaden an den letzten Wagen eines Zuges. Als die Lokomotive anfuhr, wurde Floyd zu Boden gerissen. Dabei brach er sich den Arm und büßte drei Zähne ein. Der schmerzende Zahn blieb allerdings unbeschädigt.

Die Lehmänner
Die Lehmänner

Sagen aus der Gegend um die Drei Gleichen

Freudenthal und Türkenweg.

Unter der Ruine des Schlosses Gleichen steht am Fuß des Berges ein einsames Forsthaus, zum Freudenthal genannt, und diesen Namen führt die Stätte seit langen Zeiten. Es geht die all gemeine Sage unter dem Volk jener Gegend: Als nun der Graf von Gleichen seine Gattin daheim auf die Fremde vorbereitet und bei ihr ein williges Gemüth gefunden hatte, bereit, Jene als seine Befreierin aus dem Sklavenjoch mit frohem Herzen und offenen Armen aufzunehmen und sie als Freundin zu ehren, zog er der Sarazenin entgegen, sie heimzuholen, und die Gräfin kam aus der Burg herab, sie zu begrüßen. Da stand eine alte Linde am Weg, bei dieser begegneten sich die bei den Frauen und schlossen einander in die Arme und weinten vor Freude. Die Linde hat lange noch gestanden und ist als der Ort gezeigt worden, wo die so lange Getrennten sich wieder vereinten. Hernach ließ der Sage nach die sarazenische Gemahlin des Grafen den Burgweg vom Freudenthal bis zum Schloß herauf herstellen und pflastern, weil sie Erbarmen mit den armen Leuten hatte, die sich in dem alten bösen und gefährlichen Hohlweg martern mußten. Von da an ist dieser Weg der Türkenweg genannt worden und heißt noch heute so.

Viele Wahrzeichen waren und sind zum Theil noch vorhanden, welche die oft bestrittene Sage von der Doppelehe des Grafen von Gleichen zu bestätigen schienen, Sculptur und Bildwerk, Geräthe und sonstige Reste. Lange hat man auf Burg Gleichen in der Junkernkammer die dreischläfrige Bettsponde gezeigt, mit rund gewölbtem Himmel, grün angestrichen, von Tannenholz, 4 Ellen lang, 4 Ellen breit; mancher Abergläubige schnitt Splitter davon; im Jahr 1812 ist sie von den Franzosen im Bivouak verbrannt worden. Auf dem Schlosse zu Pyrmont wurde ein gleiches Bette gezeigt, nicht minder auf dem zu Ohrdruf, und auf dem Vorwerk Wannigsrode bei Einleben. Auf dem Schloß zu Farrenrode befand oder befindet sich noch ein Teppich, der früher auf Gleichen gehangen haben soll, und in welchen, in acht Felder getheilt, die Geschichte des zweibeweibten Grafen eingewirkt war. In der Leprosarienkirche zu Ohrdruf ist ein altes Schnitzwerk, ein Altarstück, befindlich, das ebenfalls diese Geschichte darstellen soll; desgleichen ein altes Elfenbeinkästchen in einem Museum. Alter Gemälde nicht zu gedenken, deren es mehre gab. Im Archiv des gräflich gleichischen Hauses Tonna zeigte man den Türkenbund der Sarazenin, und ein goldnes Kreuz, auch hat man die Sage von einem kostbaren Ring, der an die Schenken von Varila kam, und im ehemaligen Benediktinerkloster auf dem Petersberge zu Erfurt war ein mit Perlen und Edelsteinen reich und künstlich verzierter Abtsornat, Geschenk der beiden Gräfinnen. In diesem Kloster lag auch das Hauptdenkmal, der Leichenstein, auf dem der Graf zwischen seinen beiden Frauen in Stein gehauen ist. Dieser Stein ist nach Aufhebung des Klosters im Dom aufgestellt worden, wo er noch heute zu sehen ist. Die letzte Gräfin von Gleichen hatte noch ein werthes Kleinod und ein krystallenes Kreuz, das der Papst der Sarazenin bei der Taufe verehrt.

(aus Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes , Erster Theil, Ludwig Bechstein, Hildburghausen 1835)

Die drei Gleichen brennen zugleich.

Im Jahr 1230 hat es sich zugetragen, daß die drei Nachbarburgen, Gleichen, Mühlberg und Wach-senburg, in einer Nacht während eines überaus schrecklichen Gewitters zu gleicher Zeit entzündet wurden, daß die Thürme wie Fackeln brannten, wodurch zumal Schloß Gleichen am meisten beschädigt wurde, so daß die Besitzer, den Schaden zu bessern, ihr halbes Dorf Gräfenhain nebst mehren Grundstücken für 60 Mark Silber und ein Pferd verkaufen mußten. Von diesem Brand singt ein neues Lied :

Doch saht ihr zu stolz nach dem Himmel? —

Der Himmel begann mit euch Schlacht;

Wild zogen die Wetter zusammen,

Ihr glühtet zugleich in den Flammen,

Drei schreckliche Fackeln der Nacht.

(aus Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes , Erster Theil, Ludwig Bechstein, Hildburghausen 1835)

Der Grafen von Gleichen Ursprung.

An uralte Zeiten hinauf legte die Geschlechtssage den Ursprung der Grafen von Gleichen. Ernest, ein edler Römer, verließ mit seinem Bruder Italien, wegen innerlicher Unruhen daselbst, und kam nach Sachsen um das Jahr 455. Die Brüder wählten sich Wohnsitze in der Gegend, wo Göttingen liegt, bauten auf zwei Bergen gleicher Höhe zwei Burgen, und wurden deßhalb, wie ihre Schlösser, selbst die Gleichen genannt. Ihre Nachkommen aber wurden in jener Zeit, da die Sachsen die am Harz wohnenden Thüringer verdrängten, auch mit vertrieben, und erbauten nun eine neue Burg bei Mühlberg und Wachsenburg, die sie, den einmal angenommenen Namen beibehaltend, ebenfalls Gleichen nannten. Diese Niederlassung soll noch vor Karl des Großen Zeiten unter den fränkischen Königen geschehen sein, welcher dann die Besitzer von Gleichen mit großen Gütern im Thüringer Lande belehnte. Umgebung, die Grafschaft Viselbach, Schloß, Stadt und Herrschaft Ohrdruf, Tonna, Blankenhain, Remda, Kranichfeld, Krackendorf und Schauenforst nebst dem Flecken Wechmar. In Westphalen besaßen sie Pyrmont und Spiegelberg, die Grafschaften, und außerdem waren sie Besitzer des ganzen Eichsfeldes mit allen seinen Schlössern und Ortschaften.

(aus Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes , Erster Theil, Ludwig Bechstein, Hildburghausen 1835)

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